KARLSBRÜCKE ZUR PRAGER BURG

Der Altstädter Brückenturm wurde wie die von Karl IV. in Auftrag gegebene Brücke 1357 erbaut. Es handelt sich nicht nur um einen Befestigungsturm, sondern zugleich um einen symbolischen Triumpfbogen auf dem Krönungsweg der böhmischen Herrscher - deshalb auch die reiche plastische Gestaltung der Ostfassade des Turmes. Im Turm selbst ist nun eine Musikinstrumen-tenausstellung des Nationalmuseums.

Die Karlsbrücke entstand 1357 an Stelle einer älteren, romanischen Brücke aus der zweiten Hälfte des 12. Jahrunderts, die nach einer böhmischen Königin Judith-Brücke genannt wurde. 1342 zerstörte sie ein Hochwasser. Die neue, gotische Brücke war stabiler, trotzdem wurde sie in den vergangenen Jahrhunderten wiederholt bei Hochwasser beschädigt. Heute schmücken 30 Statuen die Brücke, die seit Ende des 17. Jahrhunderts nach und nach entstanden. (Die älteste Statue ist die des hl. Nepomuk aus dem Jahre 1683). Einige Statuen stammen aus dem 19. Jahrhundert, die jüngste, die des hl. Method und hl. Kyrill, entstand kurz vor dem Zweiten Weltkrieg. Zur Zeit werden die wertvollsten Originale durch Kopien ersetzt.

Der Kleinseitner Brückenturm
Der grössere der beiden Kleinseitner Türme entstand in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts unter der Herrschaft König Georgs von Poděbrad nach Vorbild des älteren, gegenüberliegenden Turms. Ein Tor verbindet ihn mit dem Judithturm - dem einzig erhaltenen Teil der 1342 bei einem Hochwasser zerstörten romanischen Brücke. Der bewegten Geschichte dieses wichtigen Verbindungsstücks zwischen Kleinseite und Altstadt ist die hier zu sehende Ausstellung gewidmet.

Die Brückenstrasse - Mostecká ulice verbindet die Karlsbrücke mit dem zentralen Platz der Kleinseite. Im frühen Mittelalter standen am Brückenende romanische Höfe - rechts der Bischofs- später Erzbischofshof, der während der Hussitenkriege im 15. Jahrhundert zerstört wurde. Nur ein Turm, der durch das Haus Mostecká Nr. 16 zugänglich ist, ist bis heute erhalten. Auf der anderen Seite entstand 1158 das Areal der Johanniterkommende. Die Kirche der Jungfrau Maria unter der Kette (Brückenende) besteht heute nur aus dem barockisierten Presbyterium des ursprünglichen Baus. Aus der romanischen und gotischen Zeit sind Mauer- und Turmreste erhalten. Die Häuser in der Mostecká weisen zum Grossteil gotische oder Renaissance-Grundrisse auf, haben aber barocke Fassaden, die in einigen Fällen von Hauszeichen geschmückt werden.

Der Kleinseitner Ring - Malostranské náměstí ist der Hauptplatz der kleineren Prager Stadt (Kleinseite). Diese Stadt wurde vom "eisernen und goldenen König" Přemyslav Otakar II. 1257 an der Stelle einer älteren Siedlung gegründet. In der Platzmitte entstand bereits im 13. Jahrhundert die St. Nikolaus-Kirche. Die heutige Kirche ist ein barocker Bau aus dem 18. Jahrhundert - ein Werk von Christoph und Sohn Kilian Ignaz Dientzenhofer. Sie gehört zu den schönsten Beispielen des böhmischen dynamischen Barocks - sowohl architektonisch als auch künstlerisch. Die Kirche war Teil des Kleinseitner Jesuitenkollegs, dessen Gebäude zusammen mit der Kirche den Platz in zwei Teile teilt. Die meisten Gebäude auf dem Platz stammen aus der Renaissance oder Barock, da die ursprüngliche Bebauung bei einem Brand 1541 zerstört wurde.

Die meisten Häuser und Paläste des unteren Platzteils haben Laubengänge. Zu den bedeutensten gehört der Kaiserštejn Palast aus dem frühen 18. Jahrhundert (Malostranské nám. 23) mit einer Gedenktafel, die an den Aufenthalt der bekanntesten tschechischen Sängerin Ema Destinnová erinnert. Bedeutend ist auch das Eckhaus des einstigen Kleinseitner Rathauses (Malostranské nám. 21).

Gleich um die Ecke von hier befindet sich eine weitere architektonische Kostbarkeit - die St.Thomas-Kirche. Bis heute ist der gotische Grundriss aus dem 13. Jahrhundert erkennbar, aber auch die barocken Elemente verdienen Beachtung. Den Hauptaltar zieren zwei Gemälde - Werke von P.P. Rubens
(heute Kopien, die Originale befinden sich in der Nationalgalerie).

Zwei Barockbauten auf dem unteren Teil des Platzes sollten noch erwähnt werden - sie sind Teil des Areals, das heute vom tschechischen Parlament genutzt wird. Zum einen ist dies der Šternberg-Palast (Malostranské nám. 19), zum anderen der Smiřický-Palast (Nr.18). Die gesamte Westfront des oberen Platzes nimmt der Liechtenstein-Palast (Malostranské nám. 13) ein. Das Gebäude dient heute der Musikakademie, in der auch Konzerte stattfinden.

Die barocke Mariensäule in der Platzmitte stammt aus dem 18. Jahrhundert. Im unteren Teil sind Statuen der böhmischen Patrone und Heiligen.

Wir gehen nun die Neruda-Gasse - Nerudova ulice hinauf, die aus zwei Teilen besteht. Der untere (bis zur Marienkirche) gehörte bereits zur mittelalterlichen Stadt, während den oberen erst Karl IV. der Kleinseite eingliederte. Auch die hiesigen Häuser haben eine lange Geschichte hinter sich - aus der Gotik stammen zum Teil noch die Grundstückseinteilungen. Nach Bränden entstanden Häuser im Renaissance-Stil oder grosse Barockpaläste, wie z.B. der Morzin-Palast (Nerudova 5) und der Thun-Hohenstein-Palast (Nerudova 20). Beide Paläste sind Werke des genialen Barock-Architekten Johann Blasius Santini. Die bildhauerische Gestaltung des ersten Palasts führte Ferdinand Maximilian Brokof aus, beim zweiten war es Matthias Bernard Braun (beide sind auch Schöpfer der wertvollsten Statuen auf der Karlsbrücke.)

Die Kirche der Jungfrau Maria bei den Kajetanern entstand 1711 an der Stelle eines mittelalterlichen Stadttores und war ursprünglich Teil eines Klosters, dessen Gebäude bis zur Rampe bei der Burg reichten.

Im gegenüberliegenden Hansturtskovský Haus (Nerudova 17) sind bis heute Teile der mittelaltlichen Befestigung erhalten.

Zu beachten sind die Hauszeichen der Bürgerhäuser in der Nerudova-Gasse, noch immer ein gewisses Symbol dieses Stadtteils. Am Haus zu den zwei Sonnen (Nerudova 47) erinnert eine Gedenktafel daran, dass hier der bedeutende tschechische Schriftsteller, Dichter und Journalist Jan Neruda lebte, nach dem die Strasse benannt wurde.

Am Ende der Nerudova-Gasse biegen wir nach rechts und gehen zur Aussichtsrampe bei der Prager Burg.




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