A Practical Guide

ERSTER TEIL DES KÖNIGSWEGS - VOM PULVERTURM ZUR KARLSBRÜCKE

 

pruvodce prasna branaDen Pulverturm

liess König Vladislav Jagiello 1475 an der Stelle eines alten Stadtbestigungsturms aus dem 13. Jahrhundert erbauen. Geplant war er als repräsentatives Tor in die Altstadt. An Stelle des heutigen, Anfang des 20. Jahrhunderts im Jugendstil erbauten Gemeindehauses, stand damals der Königshof. Hier wohnten die Könige bereits Ende des 14. Jahrhunderts. Nach ihrem Umzug auf die Prager Burg wurde der Turmbau eingestellt. Später wurde der Turm als Lager für Schiesspulver genutzt, daher sein heutiger Name. Im 19. Jahrhundert wurde der spätgotische Turm im neogotischen Stil umgebaut.

Die Celetná - Zeltnergasse ist die wichtigste Strasse in der Prager Altstadt. Sie kann als Lehrbuch der Stilkunde dienen. Den ältesten - die Romanik - finden wir praktisch überall im Kellergeschoss (wo sich heute Weinstuben oder Restaurants befinden), denn das Terrain der Stadt hat sich im Laufe der Jahrhunderte um einige Meter gehoben.

Münzpalast (Celetná Nr. 36) - auf einer historischen Parzelle entstand im 18. Jahrhundert der barocke Palast der Münzstätte. Seit Ende des 18. Jahrhunderts war hier die Prager Militärkommandatur.

Auf dem nahen Obstmarkt (Ovocný trh) steht das älteste Theatergebäude Prags - das Ständetheater - aus dem Jahre 1783. Hier fand 1787 die Uraufführung der Oper "Don Giovanni" statt, die ihr Komponist, Wolfgang Amadeus Mozart, selbst dirigierte.

Gegenüber liegt das Kolleg der Karlsuniversität, nach seinem Gründer Karl IV. Karolinum genannt. Die ältesten Gebäude des Areals stammen aus der Gotik.

Das Haus zur Schwarzen Muttergottes (Celetná 34) ist eines der bedeutensten Prager kubistischen Häuser - ein Werk von Josef Gočár aus den Jahren 1911-12. Heute befindet sich hier eine ständige Ausstellung des tschechischen Kubismus.

Das Menhart-Haus (Celetná 17) setzt sich mehreren ursrünglich gotischen Häusern zusammen, die in der Renaissance umgebaut und um das Jahr 1700 vereinheitlicht wurden. Gotische Portale, Renaissance-Gewölbe und eine Barockplastik im Hof sind bis heute erhalten. (Durch den Durchgang erreicht man eine der schönsten Barockkirchen in Prag. Die Jakobskirche wurde bereits im 13. Jahrhundert erbaut, aber ihr heutiges Aussehen ist Resultat eines frühbarocken Umbaus Anfang des 18. Jahrhunderts).

Der Caretto-Millesimo-Palast (Celetná 13) ist das Resultat von in mehreren Baustilen - von der Romanik bis zum Barock - durchgeführten Umbauten. Die Gemäuer im Untergeschoss stammen aus dem 12. Jahrhundert, die Fassade dagegen aus dem 18. Jahrhundert.

Hrzán-Palast (Celetná 12) - Zu Beginn des 18. Jahrhunderts hat der Architekt Alliprandi durch den barocken Umbau eines älteren Gebäudes diesen Palast für den Grafen Zigmund Hrzán von Harasov errichtet.

An einigen Häusern der Celetná sind bis heute die Hauszeichen erhalten, die früher für Prag typisch waren. Dabei handelt es sich z.B. um das Haus Zum Weissen Pfau (Celetná 10), Zur Schwarzen Sonne (Celetná 8) oder Zum Weissen Löwen (Celetná 6). Im Haus Zur Schwarzen Sonne fand die Hochzeit von Josefine Hampacher und Josef Dušek statt - den späteren Gastgebern von W.A. Mozart in Prag.

In ihrem ursprünglichen Aussehen am besten erhalten sind zwei nebeneinanderstehende Häuser - das Pfarrhaus (Celetná 5) und das Haus Zu den Drei Königen (Celetná 3). Beide haben bis heute gotisches Mauerwerk und einmalige Giebel aus dem 14. Jahrhundert. Das zweite von ihnen ist auch deshalb interessant, weil hier Franz Kafka einen Teil seiner Jugend verbracht hat.

Der Altstädter Ring

- Staroměstské náměstí ist der bedeutenste Platz der alten Prager Königsstadt. Hier spielte sich ein Grossteil ihrer bewegten Geschichte ab. Der Platz war Zeuge von Königshochzeiten und der Wahl des böhmischen Königs Georg von Poděbrad (1458), aber auch von Hinrichtungen. Die tragischste fand 1621 statt, als hier 27 Anführer eines Ständeaufstands gegen die Habsburger geköpft wurden. An dieses Ereignis erinnern heute 27 in das Pflaster eingefügte Kreuze zu Füssen des Rathausturms. Über den Platz führten aber auch die Krönungsumzüge. Zudem fanden hier wichtige Manifestationen in diesem Jahrhundert statt. Das 1915 nach Plänen von Ladislav Šaloun entstandene Jan-Hus-Denkmal wurde zum symbolischen Ausdruck der ruhmreichen und bewegten Geschichtsereignisse. Aus der Gruppe ragt die Gestalt des Jan Hus als unerschütterliche Konstante der tschechischen Geschichte heraus.

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Das Altstädter Rathaus

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Das Rathaus entstand 1338 als Ausdruck der Selbstverwaltung der ersten Prager Stadt. In den folgenden Jahrhunderten erweiterte es sich um die umliegenden Häuser bis es seine heutige Grösse erhielt. Aufmerksamkeit verdient die astronomische Uhr, der Orloj, dessen erster astronomisch-astrologischer Teil aus dem Jahre 1410 stammt. Jede volle Stunde erscheinen in den Fenstern die Apostel. Auch die den Geiz, die Eitelkeit, den Tod und einen Türken sympolisierenden Figuren bewegen sich.

Die monumentale zweitürmige Fassade der Kirche der Jungfrau Maria vor dem Tein wird vom Platz durch die sog. Teinschule getrennt, deren gotische Lauben zu den ätesten in Prag zählen. Die sog. Teinkirche wurde im 14. und 15. Jahrhundert in mehreren Etappen an der Stelle einer älteren Kirche erbaut. Während des Barocks wurde sie erneut umgebaut. Interessant sind die spätgotischen und barocken Altare. Zudem befindet sich hier das Grab des berühmten Astronomen Tyche de Brahe, der am Hof von Rudolf II. wirkte.

Von der Dombauhütte des Peter Parler stammt das Tympanon des Nordportals. Die Arbeit aus dem 14. Jahrhundert wurde durch eine Kopie ersetzt. Falls Sie noch etwas Zeit haben, sollten Sie durch das Renaissance-Tor in das Ungelt bzw. den Teinhof gehen, einen geschlossenen Hof, der früher reisenden Händlern diente. Einige der Häuser gehören zu den Juwelen der Prager Renaissance.

Kehren wir zurück auf den Altstädter Ring und bleiben wir vor dem mittelalterlichen Palast, genannt Haus zur Steinernen Glocke (Staroměstské nám. 13), stehen. Im 14. Jahrhundert gehörte dieser Palast zu den prächtigsten in Prag - insbesondere dank seiner reichhaltig gestalteten Fassade. Seine Besitzerin war wahrscheinlich die Königin Eliška Přemyslovna.

Der anschliessende Kinský-Palast (Staro-městské nám. 11) entstand Mitte des 18. Jahrhunderts auf einer mittelalterlichen Parzelle. Hier wurde die erste Friedensnobelpreisträgerin, Bertha von Suttner-Kinská, geboren. Später beherbergte er das deutsche Gymnasium, das auch Franz Kafka besuchte.

Eine Gedenktafel am Haus Zum Steinernen Lamm mit seinem schönen Renaissance-Portal (Staroměstské nám. 17) erinnert an den Prager Aufenthalt von Albert Einstein 1911.

Interessant ist das Eckhaus Zum Weissen Rössl (Staroměstské nám. 20) mit seinem spätgotischen Gewölbe in der Durchfahrt und einem romanischen Kellergeschoss. Die Gedenktafel erinnert an die einstige Klavierschule, an der auch der grosse tschechische Komponist Bedřich Smetana wirkte.

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Wir gehen nun am Rathaus und dem Renaissance-Haus Zur Minute (Altstädterring 2) vorbei über den Kleinen Ring, in dessen Mitte ein Brunnen mit einem schönen Renaissance-Gitter steht, in die Karlova - Karlsgasse. Diese säumen eine Reihe von ursprünglich mittelalterlichen Häusern, von denen das interessanteste das an der Ecke zu Husova-Strasse stehende (Husova 19) mit seinem venezianischen Renaissance-Giebel ist. Die Ausstellungsräume der Galerie befinden sich auch im Kellergeschoss, in dem romanisches Mauerwerk erhalten blieb.

Schräg gegenüber steht der monumentale Clam-Gallas-Palast (Husova 20), ein Beispiel der hochbarocken Architektur. Er wurde Anfang des 18. Jahrhunderts nach einem Projekt von J.B. Fischer von Erlach an Stelle eines mittelalterlichen Palasts erbaut. Die expressive bildhauerische Gestaltung ist ein Werk von Mattthias Bernard Braun.

In der Karlova-Gasse bleiben wir noch vor einem Haus mit reicher Stuckverzierung an der Fassade stehen - dem Haus zum Goldenen Brunnen (Karlova 3).

An der gegenüberliegenden Strassenecke steht das Haus zur Goldenen Schlange (Karlova 18) mit seinem schönen Hauszeichen. Hier befand sich Anfang des 18. Jahrhunderts das erste Prager Kaffeehaus von Deodat Damajan.

Die rechte Strassenseite wird nun von einem der grössten Gebäudekomplexe der Stadt eingenommen. Der Bau des Klementinums begann im 16. Jahrhundert und dauerte zwei Jahrhunderte. Das anfängliche Jesuitenkolleg wandelte sich in einen grossen Universitätskomplex. Auf dessen Gelände befinden sich einige Kirchenbauten. In der Spiegelkapelle finden nun Konzerte statt. Die St. Klemens-Kirche dient heute der griechisch-katholischen Kirche. Die Welsche Kapelle wird von der vor kurzem wiederentstandenen Welschen Kongregation verwaltet. Die Fassade einer weiteren Kirche, die des St. Salvator, die mit Statuen von J.J. Bendl geschmückt ist, blickt auf den Křižovnické náměstí - den Kreuzherrenplatz.

Der Namen des Platzes erinnert an den einzigen tschechischen Orden, der Mitte des 13. Jahrhunderts von der hl. Agnes von Böhmen gegründet worden ist. Die Kreuzherren mit dem roten Stern zogen kurz nach ihrer Gründung zur damaligen romanischen Brücke, wo sie heute noch sind. Die Kirche des hl. Franziskus wurde Ende des 17. Jahrhunderts an Stelle einer älteren nach einem Projekt von J.B. Mathey erbaut.

Das Denkmal in der Platzmitte stellt Karl IV. als Gründer der Prager Universität dar. Es entstand 1848, anlässlich der 500. Jahrestags ihrer Entstehung. Die stehende Figur des Herrschers ist von vier Frauengestalten umgeben, die die vier Universitätsfakultäten symbolisieren.

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